175 Jahre Karneval - Orden von Küsschen-Kalli

„Ganz Münster ist ein Freudenthal", soll der Graf de Peneranda 1648 über die Feierlichkeiten zum Westfälischen Frieden gesagt haben. Nicht ahnend, dass er fast 200 Jahre später damit zum Namensgeber einer der ältesten Karnevals-gesellschaften Deutschlands werden würde. Die Karnevalsgesellschaft Freudenthal von 1833 feiert in dieser Session ihr 175-jähriges Bestehen. Anlässlich dieses Jubiläums wurde der Sessionsauftakt am Sonntagmorgen vor dem Rathaus auch zu einem ganz besonderen. Die Freudenthaler machten sich auf, ihren Gründer zu suchen und fanden ihn, nach einem kurzen Marsch durch die Stadt mit musikalischer Begleitung vom freien Musikcorps Senden, frisch auferstanden im Festsaal des Rathauses wieder.Diethelm Bös mimte, kalkweiß geschminkt, den Gründungs-präsidenten und Buchhändler Conrad Theissing, und verwickelte sich schnell in ein Zwiegespräch mit dem heutigen Präsidenten Thomas Straßburg. Zu Gründungszeiten hatte die Gesellschaft 165 Mitglieder und ein Ehrenmitglied. 175 Jahre später verzeichnet die KG stolz 404 Mitglieder und hat 111 Ehrenmitglieder. Spielerisch komödiantisch gingen die beiden Präsidenten die Ahnenreihe der Freudenthaler durch und stießen dabei auf alle ehemaligen Machthaber der Gesellschaft. „Kennst du denn Küsschen- Kalle, der hat so gerne Orden verteilt", gruben die beiden auch alte Spitznamen aus. Auch der berühmte münsterische Braumeister Pinkus Müller zählt zu den Präsidenten, die die Freundenthaler angeführt haben. Zum feierlichen Auftakt gehörte auch der Auftritt des ersten Husarencorps von Freudenthal. Die Gardetanzgruppe sorgte mit Radschlägen und Spagaten für Kurzweil beim Festprogramm. Viele Mitglieder befreundeter Gesellschaften und zahlreiche andere Närrinnen und Narren wohnten dem bunten Treiben im Rathaus bei. Für die Jubiläumssession planen die Freudenthaler umfangreich. Im Januar beispielsweise soll ein Jubiläumsempfang für Mitglieder stattfinden mit großem Feuerwerk auf dem Domplatz.

Quelle WN 12.11.07