Mit der Lizenz zur Narretei

| Session 08/09

Wer bisher dachte, nur James Bond habe die Lizenz zum Töten, irrt. Auch Krimiautoren erfreuen sich dieser besonderen Konzession.

Wer bisher dachte, nur James Bond habe die Lizenz zum Töten, irrt. Auch Krimiautoren erfreuen sich dieser besonderen Konzession.
Das jedenfalls behauptete Wilsberg-Autor Jürgen Kehrer. Ob sogar Münsters Polizeipräsident Hubert Wimber zu jenem erlesenen Kreis gehört, blieb auf dem Ball des Senats der KG Freudenthal offen. Für die Freudenthaler ist dennoch sicher: Kehrer, Wimber und Bond sind vom gleichen Schlag, Experten in Sachen Kriminalität und damit fester Bestandteil der Session 08/09, denn die trägt das Motto „James Bond“.
Der Vorstand ernannte vor etwa 300 Gästen Kehrer und Wimber in feierlicher Zeremonie zu „Ehrensenatoren“. Schauspielerisches Talent bewies die Gruppe der sieben einfachen Senatoren: Bärbel Lennertz-Gilbert, Stefan Preiß, Dr. Jörg Pfitzner, Christian Stanitzeck, Hendrik Grau, Mario Konerding und Mirko Balog spielten für das amüsierte Publikum Szenen aus James Bond-Filmen nach.
Bemerkenswert pointiert traf vor allem Wimber-Laudator Armin Halle den Humor der münsterischen Jecken, die ihn mit stehenden Ovationen belohnten. So bemerkte er am Rande: „Man sollte den münsterischen Polizisten Schwerter geben, da denen ja die Pistolen der Reihe nach abgenommen werden.“ Aber auch Wimber, der sich selbst als „James Bond von Münster“ bezeichnet, präsentierte sich treffsicher und kontert: „Wir haben eine Babyklappe für Dienstwaffen eingerichtet, falls jemand von Ihnen eine findet.“ Ebenso originell reagierte er auf die neue Ampelregelung: „Wir lassen die Ampeln nur deshalb nachts eingeschaltet, damit wir wenigstens so etwas Ähnliches wie ein Rotlichtmilieu in Münster haben.“ Von der Ehrung seines Günstlings beflügelt, unterbreitete Laudator Jochen Temme dem Autor Kehrer interessante Vorschläge für die Zukunft: Neben Berufsempfehlungen wie Oberbürgermeister oder Fernsehkoch schien für die Münsteraner wohl die letzte Idee am verlockendsten: „Schreib’ doch mal einen Wilsberg-Krimi über Münsters Karneval. Es ist sicherlich spannend, welche Freudenthaler wir darin wieder finden.“ Das ließ Kehrer sich nicht zweimal sagen: „Was den Karneval angeht, befinde ich mich noch in der Recherchephase. Aber ich verspreche, dass Wilsberg bald in Münsters Karneval unterwegs sein wird!“
Abseits der Massen gestand Kehrer: „Ein echter Karnevalist bin ich eigentlich nicht, aber Münster ist nun einmal eine Stadt des Karnevals, und ich sammle Erfahrungen damit. Langsam fängt es an, richtig Spaß zu machen.“ Ob noch echte Jecken aus ihnen werden, bleibt abzuwarten.
Humor und ein gewisses närrisches Potenzial konnte es in jedem Fall beweisen – das Trio Kehrer, Wimber, Bond.

Quelle WN 01.12.2008

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