Schlüsselübergabe 2019

| Session 18/19

Nach dem erfolgreichen Auftakt der heißen Karnevalsphase an Weiberfastnacht griff Prinz Leo I. am heutigen Sonntag endgültig nach der Macht. Der Sturm der Narren auf das Rathaus hat mit der Schlüsselübergabe durch den Oberbürgermeister seinen Höhepunkt erreicht.

„Leo Capone“ erobert das Rathaus

Nach dem erfolgreichen Auftakt der heißen Karnevalsphase an Weiberfastnacht griff Prinz Leo I. am heutigen Sonntag endgültig nach der Macht. Der Sturm der Narren auf das Rathaus hat mit der Schlüsselübergabe durch den Oberbürgermeister seinen Höhepunkt erreicht.

Mutig ist er ja, der Herr Oberbürgermeister. Mit gleich drei Mafiosi hinter dunklen Sonnenbrillen an seiner Seite stürmt „ Leo Capone“ aus Kalabrien, alias Prinz Leo I., entschlossen auf den Balkon des Stadtweinhauses. „Wo ist die Schlüssel?“, fragt Squillace, Münster erster italienischer Karnevalsprinz, im Beisein seiner „Banditos“ – und sieht dabei so aus, als ob er nicht zweimal fragen würde. „Keine Ahnung, wo der Schlüssel des Rathauses ist“, flunkert Markus Lewe . Und zeigt sich ebenso entschlossen: „Ich gebe ihn nicht kampflos her.“

Erst als die närrische Menge auf dem Prinzipalmarkt das einfordert (und bevor es auf dem Sentenzbogen noch brenzliger wird), rückt Lewe endlich den Schlüssel raus. „Die alten Räuber wollten mich eigentlich verteidigen, aber sie sind zu spät gekommen“, jammert der OB.

Leo verliest seine Bulle

Prinz Leo ist sofort in seinem Element. „Für mich seid ihr die Sonne“, ruft er den Hunderten Karnevalisten vor dem Stadtweinhaus zu, die am Sonntagmittag die Schlüsselübergabe im Dauerregen feiern. „Jetzt haben wir den Schlüssel und freuen uns auf drei tolle Tage. Regen und Wind können uns nichts anhaben“, verspricht Münsters Tollität.

Seine Regierungserklärung, die prinzliche Bulle, verkündet Leo I. vom Sentenzbogen aus. Der Aasee heißt ab sofort „Lago di Leo“. Die hohen Mieten und Immobilienpreise in Münster werden künftig in Lira bezahlt. Und: Giovanni Trapattoni wird Preußen-Trainer. „Dann kann in diesem Verein mal endlich einer sagen: Ich habe fertig“, findet Leo.

Oberbürgermeister muss Eier verkaufen

Und was wird aus OB Lewe? Der hatte sich als Kiepenkerl („als Ureuropäer“) zurecht gemacht, mit Holzschuhen und Kiepe auf dem Rücken. „Das passende Outfit hat er bereits an. Markus Lewe geht ab morgen auf den Markt, Eier verkaufen“, verkündet einer der drei Mafiosi in den Regencapes an Leos Seite, die sich als die Adjutanten Markus Janotta, Detlev Simon und Thomas Straßburg entpuppen. Lewe resigniert: „Noch nie war Münster so mafiös wie heute.“

Trotzdem helfen ihm die eigenen Bestechungsversuche nicht weiter. Lewe wollte mit den Zutaten für die Pizzen „Westfalia“ und „Monasteria“, die eine belegt mit Töttchen, die andere mit Wurstebrot, Prinz Leo vom Ristorante „Dell‘Isola“ überzeugen. Am Ende räumt der OB das Feld für die Karnevalisten. Sie sollen die „Grimmigkeit aus dem Rathaus vertreiben“, wünscht er sich.

Quelle: Westfälische Nachrichten, Ralf Repöhler 

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