Senatsfest - Männer mit Gardemaß

| Session 07/08

Freudenthal-Präsident Thomas Straßburg ist kein Mann, der Gefahr läuft, unter Minderwertigkeitskomplexen zu leiden.


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Freudenthal-Präsident Thomas Straßburg ist kein Mann, der Gefahr läuft, unter Minderwertigkeitskomplexen zu leiden. Aber am Samstagabend verlangte er doch mal lachend „eine Bierkiste", als sich neben ihm die drei neuen Ehrensenatoren der KG Freudenthal aufbauten – allesamt Männer mit Gardemaß, die auch bei den „langen Kerls" eine gute Figur abgegeben hätten: Münsters Ex-Bürgermeister Günter Schulze Blasum, Sparda-Chef Enrico Kahl und der nordrhein-westfälische Innenminister Dr. Ingo Wolf. Freilich: Die neuen Ehrensenatoren waren nicht aufgrund ihrer Körpergröße ausgewählt worden. Aber möglicherweise wegen ihres sportlichen Potenzials. Schließlich stand das Senatsfest im Hotel Mövenpick unter dem Motto „Euro 2008 zu Gast bei den Freudenthalern". So wusste Tommy Straßburg von Günter Schulze Blasum zu berichten, dass er mal bei Concordia Albachten im Tor stand: „Er muss aber nicht allzu viele gehalten haben – sonst wäre er ja Torwart geworden und nicht Bürgermeister." Enrico Kahl wurde als „leidenschaftlicher Golfspieler" vorgestellt. Und Ingo Wolf, ehedem mal Feldhockey-Spieler, sei als Innenminister, so hieß es, ja auch Sportminister des Landes. Seit Samstagabend ist Wolf außerdem Schirmherr der schönsten Gurkentruppe, die die deutsche Narrenliga zu bieten hat – des „1. FC Freudenthal". So hatte die Gesellschaft nämlich die elf neuen Senatoren getauft, die auf dem Senatsfest in Fußball-Trikots (allesamt mit der Rückennummer 11) aufliefen und sich u.a. durch das Absingen der Kult-Hymne „Fußball ist unser Leben" für die närrischen Titel qualifizierten. Die Mannschafts-aufstellung: Petra Varnhagen, Peter Wilhelm, Felix Semmelroth, Matthias Reck, Dr. Markus Flecke, Bernard Homann, Franz Gemmeke, Theo van Drunen, Jan Homann, Klaus Kappernagel und Mathias Bös. Ehrensenator Ingo Wolf wandte sich in seinen Dankes-Versen sowohl an den 1. FC Freudenthal („Als Sportminister ford`re ich hiermit: Haltet Euch auch bitte fit!") – als auch an die Karnevalsgesellschaft insgesamt: „Dieses schöne Freudenthal ist wirklich allererste Wahl." Die Politik übernahm an diesem Abend stattdessen Sparda-Chef Enrico Kahl, der sich in der Bütt mit Arbeitslosengeld I, Doping und Gesundheitsreform auseinandersetzte – und schließlich auch noch mit der aktuellen Diskussion um die Wulf-Statue und den Arkaden-Adler: „Dass die Kunst auf dem Jahrmarkt der Eitelkeiten, den ihr viele Kleinkarierte bereiten, nicht nur einmal verliert, sondern alle naselang, macht mich auf die Dauer professionell krank." Und ganz nebenbei gab Enrico Kahl den westfälischen Narren noch den Tipp mit auf den Weg, dass sie sich keineswegs hinter der rheinischen Konkurrenz verstecken müssten: „Den Humor habt ihr genauso – lasst ihn doch einfach mal raus . . ."

Quelle WN 04.12.07

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