Gala

| Session 09/10

Goldene Knalleffekte bei der KG Freudenthal

„Die Ektase kommt später“ versprach Präsident Thomas Straßburg direkt zu Anfang seinen Gala-Gästen und behielt Recht.

Goldene Knalleffekte bei der KG Freudenthal

„Die Ektase kommt später“ versprach Präsident Thomas Straßburg direkt zu Anfang seinen Gala-Gästen und behielt Recht. Das golden glitzernde Konfetti-Feuerwerk, das nach über vier Stunden Programm von der Decke der Halle Münsterland auf die rund 500 Besucher rieselte, war nur einer von vielen spektakulären Knalleffekten, den die KG Freudenthal am Samstagabend zu bieten hatte.

Ein kribbeliges Bauchgefühl - zumindest in den ersten Tischreihen - bescherten die Wackeltenöre, die sich zu klassischer Musik wie Seegras auf der Bühne hin und her bewegten. Immer wieder schienen die sportlichen Künstler zum Takt der Musik beinahe in der Waagerechten zu schweben und räumten dabei fast die Gläser von den prachtvoll geschmückten Tischen. Aufzucken und Gelächter vor allem bei den Damen war die Reaktion auf die dynamische Darbietung. Auf die weiblichen Gäste hatten es die Künstler ohnehin an diesem Abend abgesehen. Komödiant Brian o Gott, der sich selbst als Diplomantenpopstar und Frauenbeauftragter vorstellte, schlich mit einer Tüte flauschigen Wurfmaterials durch den Kongresssaal, gezielt auf der Suche nach Frauen, die für ihn „püscheln“ sollten. „Wenn ich als Sänger auf der Bühne bin, müsst ihr kräftig die Püschel schleudern“, forderte der Komödiant auf, nachdem er bunte Pon-Pons verteilt hatte. „Weine nicht, wenn der Püschel brennt“, schmetterte o Gott in einem farbenprächtigem Elvis-Anzug ins Mikro und warnte schon mal vor: „Ich habe noch einen Punkt mit Folklore vorbereitet, da müssen Sie jetzt durch“.
Großer Jubel beim Einmarsch von Stadtprinz Andreas IV Koch. Der vor Elan geradezu überkochende Sangesauftritt war ein Heimspiel für die närrische Hoheit, die aus dem Freudenthalschen Stall stammt. „lasst ihn nicht mehr singen“, forderte Straßburg lachend Kochs Adjutanten auf. Nicht etwa, weil der Präsident die stimmlichen Künste seines Prinzen anprangern wollte - vor lauter Übereifer hatte sich seine Majestät heiser gesungen.

Das wäre den Sechs Richtigen auch beinahe passiert. Die Freudenthal-Gäste ließen die karnevalistische Stimmungsband auch nach der vierten Zugabe nicht von der Bühne und forderten einen köllschen Hit nach dem anderen ein. Spätestens jetzt saß niemand mehr auf seinem Platz, die Besucher tanzten und schunkelten und sagen mit. Der Präsident höchst selbst führte eine Pollonäse durch den Saal und quer über die Bühne an.

Zugunsten der Organisation Roter Keil, ein Netzwerk gegen Kinderprostitution, versteigerten die Freudenthaler einen 585er Echtgold Damenorden, der nach der Gala für 1500 Euro den Besitzer wechselte.

Quelle WN 08.02.2010

 

Super-Stimmung bis in die Nacht - Halle Münsterland wackelt 

Ein schräges Vergnügen begeistert die Karnevalisten: Zu „La donna è mobile“ aus der Verdi-Oper „Rigoletto“ drohen die drei Wackeltenöre fast aus den Lackschuhen zu kippen. Aber nur fast. Die schweißtreibende Bühnenshow ist unbestritten das Highlight der mit 709 Ballgästen ausgebuchten Freudenthal-Galasitzung. 
Mit ihren akrobatischen Vorführungen zum klassischen Playback haben Ingo Langkrär, Gerd-Jürgen Paradies und Marco Grauer aus dem niedersächsischen Wüsting schon Beckenbauer und Seeler zum Staunen gebracht, nicht anders ist es in der Halle Münsterland.
 
Vom Freizeit-Trio zum Star-Terzett

Standing Ovations und Zugabe-Rufe für den Chef einer Werbefirma, einen kaufmännischen Angestellten und einen Landwirt, die eigentlich nur in ihrer Freizeit im heimischen Sportverein für Stimmung sorgen sollten und inzwischen bundesweit bekannt sind. Mit ihrer urkomischen „Reise durch die Musicals der Welt“ gefallen in phantasievollen Kostümen die Freudenthal-Gardisten, auch die kleinen Husaren tanzen sich einmal mehr in die Herzen des Publikums.

Die fünfjährige Lea Hardler ist die Kleinste in der putzmunteren Nachwuchstruppe. Und weil die KG Freudenthal viele aktive Kooperationen hat, braucht sich Präsident Thomas Straßburg auch keine Sorgen um die jecke Zukunft der zweitältesten Karnevalsgesellschaft Deutschlands zu machen.

Diplom-Popstar Brian o Gott
Der Kasseler Comedian Brian o Gott verteilt als „Diplom-Popstar“ und „Frauenschwarm“ Plüschtiere zum Zurückwerfen ins Publikum, rüstet Damen mit Cheerleader-Püscheln aus und zieht eine schrill-schräge Bühnenshow ab. Die Mehrheit des Publikums belässt es bei verhaltenem Applaus.

Unbestritten erfolgreicher agiert die tanzende Garde Blau Weiss Köln. Ausgerechnet bei seiner Muttergesellschaft versagt dem Prinzen die Stimme, Andreas Koch krächzt einige Worte und will bis Rosenmontag wieder fit sein.

Quelle MZ 08.02.2010

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