Rosenmontag 2023

| Session 22/23

Der Rosenmontagszug 2023 entwickelte sich zu einem karnevalistischen Triumphzug. Mehr als 100.000 Menschen feierten fröhlich eine Party, auf die sie zwei Jahre verzichten mussten. Münster hat auf die Rückkehr des Rosenmontagszuges regelrecht gewartet.

Was beim Start des Rosenmontagszuges um 13.11 Uhr viele hoffen, ist vier Stunden später Gewissheit: Der Höhepunkt der Session 2022/2023 entwickelt sich zu einem karnevalistischer Triumphzug. Mehr als 100 000 Menschen säumen die Zugstrecke, bejubeln Prinz Mario I. Engbers, feiern ein ausgelassenes Karnevalsfest. Man merkt Münster an, wie sehr es nach zwei Corona-Jahren ohne Rosenmontagsumzüge auf diesen Tag gewartet hat.

Und das von Anfang an. Als die ersten Wagen losfahren, ist die Überwasserstraße bereits von Tausenden Menschen bevölkert. „Ich bin so froh, dass wir die Session wie geplant durchziehen konnten“, sagt Mario I., der wegen des Sessionsabbruchs 2021 länger auf seinen großen Tag warten musste. „Die Menschen haben wieder Spaß am Karneval.“

„Noch nie so viele verkleidete Menschen“

Und wie! „Noch nie waren bei einem Rosenmontagszug so viele verkleidete Menschen dabei“, bilanziert der Präsident des Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK), Dr. Helge Nieswandt. Er habe Dankbarkeit gesehen, als er in die Augen der Menschen am Straßenrand blickte – „und unsagbar gute Laune“. Und das überall: „Entlang der Zugstrecke standen durchgehend viele Menschen. Wir hatten diesmal keine Bereiche, in denen nur wenig los war.“

Ob Bergstraße oder Breul, Salzstraße oder Stubengasse, Ludgeristraße oder schließlich Prinzipalmarkt: Überall wird gesungen und getanzt, recken Kinder den bonbonwerfenden Narren ihre Hände entgegen. „Ein Top-Rosenmontagszug“, zieht auch Zugkommandant Lothar Hitziger eine begeisterte Bilanz. „Super-Stimmung, Top-Publikum, und dann blieb es auch noch trocken.“ Einziger Wermutstropfen: „Dass nur drei Spielmannszüge dabei waren.“ Die würden immer rarer – bei früheren Zügen seien bis zu 13 dabeigewesen, erinnert er sich.

77 Wagen bildeten den vier Kilometer langen Zug

77 Wagen bilden den vier Kilometer langen närrischen Lindwurm – besonders häufig wird der Klimawandel thematisiert: „Karneval ganz klimaneutral“ reimt die KG Bremer Platz, „Blätterwald statt Kaktusgarten – keine Zeit mehr abzuwarten“ der Donnerstag-Stammtisch.

Lokale Themen spielen nur eine Randrolle, umso häufiger wird die Sehnsucht nach Frieden beschworen. Mit ihren knallig-bunten und aufwendigen Wagen fallen auch in diesem Jahr wieder die närrischen Gäste aus dem niederländischen Losser besonders auf.

Party auf dem Prinzipalmarkt

Die Dämmerung bricht bereits herein, als Prinz Mario I. mit seinem Gefolge erwartungsgemäß um 17 Uhr auf dem Prinzipalmarkt eintrifft, wo die größte Karnevalsparty des Jahres, auf die so viele Narren zwei Jahre verzichten mussten, längst in vollem Gange ist. „Ein sensationeller Zug, den wir hier heute in Münster erleben.

So was habe ich nicht erwartet nach zwei Jahren Pause“, schwärmt BMK-Präsident Nieswandt, als er vom Sentenzbogen am Stadtweinhaus auf die vorbeiziehenden Wagen blickt. Es ist ein versöhnlicher Abschluss für Nieswandt, der in seiner nun zu Ende gehenden Zeit als Präsident nur drei von sechs Umzügen erlebte: zwei fielen wegen Corona aus, einer wegen Sturm.

https://www.wn.de/muenster/karneval-rosenmontag-umzug-party-2710209?&npg

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