Prinzenproklamation am 15.11.2014

| Session 14/15

Der Prinz aus dem „tiefen Süden des Münsterlandes“, so Oberbürgermeister Markus Lewe, ist proklamiert. Für Paul I. (Middendorf) ging am Samstagmittag auf dem Prinzipalmarkt ein Kindheitstraum in Erfüllung.

Mammut-Prinz fährt auf Münster ab

Der Prinz aus dem „tiefen Süden des Münsterlandes“, so Oberbürgermeister Markus Lewe, ist proklamiert. Für Paul I. (Middendorf) ging am Samstagmittag auf dem Prinzipalmarkt ein Kindheitstraum in Erfüllung. Der 52-jährige Amelsbürener wurde vor 2222 schunkelnden Narren mit den Insignien der Macht ausgezeichnet.

Die Reisegruppe aus Amelsbüren ist früh aus den Federn gekommen. Mit einer so großen Abordnung wie noch nie in der Vereinshistorie der AKG machten sich die 66 Emmerbachgeister zum Prinzipalmarkt auf. „Wir sind so stolz auf unseren Paul und werden ihn Tag und Nacht unterstützen“, verspricht Präsident Friedhelm Schade.

Gerade erst hat Amelsbürens erster Stadtprinz, Paul I. (Middendorf), die Insignien der Macht bei der offiziellen Proklamation in Münsters guter Stube vor 2222 schunkellustigen Narren überreicht bekommen. „Prinz Paul wird uns die Natur in die Stadt bringen“, ist sich Oberbürgermeister Markus Lewe sicher. Schließlich komme endlich mal ein Prinz aus dem tiefen Süden des Münsterlandes. Mitten aus der Davert, „wo noch wilde Mammuts leben“. Und vielleicht sogar Dinosaurier.

Prinz Paul, der sich im bürgerlichen Leben als selbstständiger Tischler-Meister einen Namen gemacht hat, hat es da eher mit den Mammut-Bäumen. Er erkennt sofort, wer aus welchem Holz geschnitzt ist. So stellt er gleich mit kritischem Auge fest, dass das prinzliche Zepter – das ihm Generalprinzmarschall Matthias Christenhusz in die Hand gedrückt hat – aus Nadel- und nicht aus hochwertigem Laubholz ist. „Aber es wird die Session schon halten“, ist sich Tollität sicher.

Mit einem schmissigen Karnevalsprogramm, das Detlev Simon und Thorsten Brendel moderieren, startet der Bürgerausschuss Münsterscher Karneval (BMK) in die neue Session. Die Emmerbachfunken und die Hillis aus Hiltrup begeistern mit Gardetänzen. Die „Men in Jeck“, Karl-Jörg Dülberg und Stefan Preiß, heizen dem Publikum vorm Stadtweinhaus ein, bevor Stadtwache und Stadtfanfarencorps den Prinzen ankündigen.

Im grünen Pontiac-Oldtimer von 1929 fährt Udo Erpenstein mit Seiner Tollität auf dem Prinzipalmarkt vor. Prinz Paul geht schnurstracks an die Absperrung zu den Emmerbachgeistern, bei denen er Senator ist – dann stürmt er schnellen Schrittes mit seinen Adjutanten Andreas Wissing und Thorsten Geuting (in Vertretung für BMK-Präsident Rolf Jungenblut, der ausgerechnet nach der Damensitzung der Bösen Geister einen Hexenschuss bekam) die Bühne.

Ob der Oberbürgermeister das Feld kurz vor Rosenmontag freiwillig räumen wird, lässt Markus Lewe am Samstag noch offen. Zuzumuten wäre es ihm vielleicht, angesichts der jüngsten Eskapaden des Rates, der unsichereren Mehrheiten und der vielen Fraktionen. „Deine Aufgabe im Rathaus wird es sein, Konfetti nach Farben zu sortieren“, gibt Lewe dem Prinzen schon mal mit auf den Weg.

Prinz Paul, der in Mauritz aufgewachsen ist, räumte vor seinem Narrenvolk ein: „Das ist ein bewegender Moment“, von dem er als kleiner Junge geträumt habe.

Ähnlich geht es dem Stadtjugendprinzenpaar Alina I. (Frank) und Gisbert I. (Schwarzwald) von der KG Hiltrup und den Wiedertäufern, das von der Bühne aus den Beginn der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Bestehen der münsterischen Jugendprinzengarde ausruft.

Quelle: Westfälische Nachrichten, Ralf Repöhler

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