Veilchendienstag am 04.02.2008

| Session 07/08

Trugen der Prinz und sein Gefolge dunkle Brillen, weil sie nach der langen Rosenmontagsnacht das Tageslicht noch nicht wieder vertragen konnten?

Trugen der Prinz und sein Gefolge dunkle Brillen, weil sie nach der langen Rosenmontagsnacht das Tageslicht noch nicht wieder vertragen konnten? Verbargen sie sich hinter getöntem Glas, weil sie mal wieder inkognito feiern wollten? Oder hatten sie die Sonnenbrillen aufgesetzt, um ihren Protest gegen das miese Rosenmontagswetter auszudrücken? Man weiß es nicht. Aber Prinz Andreas III. ließ gestern beim traditionellen Senatoren-Frühschoppen der KG Freudenthal keinen Zweifel aufkommen, dass er noch topfit ist und dass die Session „viel zu schnell vorbeigegangen ist" – bevor er ein letztes Mal seinen Prinzenschlager in den Saal hämmerte: „Wenn nicht jetzt, wann dann ..." Der Saal im Stadthotel war mal wieder rappelvoll, als Senatspräsident Matthias Liebrecht das Finale der Jubiläumssession zum 175-jährigen Bestehen einläutete. Und lautstark verkündete: „Wir machen erst 2033 wieder so’n Krach." Wenn Freudenthal 200 wird. Anschließend beförderte Liebrecht, wie es guter Brauch ist, den scheidenden Prinzen zum Ehrensenator der KG Freudenthal. Das war allerdings nicht ganz einfach, weil die Mütze nicht passte. Woraufhin im Publikum engagiert diskutiert wurde, ob die Mütze zu klein war – oder ob der Prinz (noch) „’nen dicken Kopp hat".Präsident Thomas Straßburg hielt noch einmal Rückblick auf die „tolle Session", die viel Arbeit, aber noch mehr Spaß gemacht habe. Und versprach, dass Freudenthal auch nach dem Jubiläumsjahr „erste Wahl" bleibe: „Wir werden richtig Gas geben in den nächsten Jahren." Und dann brach der Dank für die glänzende Jubiläums-Session über den Präsidenten hinein. Erst überreichte ihm Winfried Hötte im Namen der Sponsoren eine Einladung zu einem Formel-I-Rennen. Dann verlieh im Vizepräsident Mathias Bös im Namen des Kleinen Rates die „Freudenthal-Nadel in Gold mit Brillanten". Und schließlich räumte auch noch Emma aus Emsdetten dem lieben „Tommy" eine zentrale Rolle in ihrer rustikalen Büttrede ein. Apropos, Emma: Obwohl es an diesem Morgen im Programm sehr viel jüngere und attraktivere weibliche Konkurrenz gab, schaffte es die barocke Bütt-Bäuerin mühelos, die Freudenthal-Männer um den Finger zu wickeln. Etwa als sie ihre „Body-Guards" lüftete - knielange Baumwollschlüpfer, die ansonsten auch gerne als „Liebestöter" bezeichnet werden. Bliebe noch zu erwähnen, dass der Senatoren-Frühschoppen auch diesmal nach einem „Zug durch die Gemeinde" wieder als Dämmerschoppen endete.

Quelle WN 05.02.08

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